Auch nach 70 Jahren RIWA bleibt der Schutz von Rhein und Maas wichtig
Am 15. Juni 2021 wird das Verband der Flusswasserwerke in den Niederlanden, RIWA, ihr 70-jähriges Bestehen erreichen. An diesem Tag im Jahr 1951 trafen sich zum ersten Mal die Direktoren von „vier großen Flusswassergesellschaften in den Niederlanden“. Ziel war es, „gemeinsam das Problem der Verschmutzung des Rheins zu studieren und die Regierung bei ihren weiteren Schritten zu beraten, um diesem Übel so weit wie möglich entgegenzuwirken.“ Der 70. Jahrestag des Schutzes des Rheins und später der Maas und der Schelde als Quellen für die Trinkwassergewinnung ist zwar kein Grund zum Feiern, aber eine Botschaft zum Nachdenken: Schadstoffe, die die Quellen für die Gewinnung von Trinkwasser bedrohen, müssen an der Quelle und international angegangen werden.
Es gibt immer wieder neue Herausforderungen
Die Wasserqualität der großen Flüsse hat sich in den letzten Jahrzehnten verbessert. Die RIWA, die vor siebzig Jahren gegründet wurde, hat einen wichtigen Beitrag zum Kampf für saubere Flüsse geleistet. Über 40 Prozent des niederländischen Trinkwassers wird aus dem Wasser von Rhein und Maas gewonnen. In Flandern wird etwa die Hälfte des Trinkwassers aus Flusswasser gewonnen. Die Wasserrahmenrichtlinie hätte die Krönung der Verbesserung der Wasserqualität sein sollen, aber die Erreichung dieser Ziele steht unter großem Druck. Zudem gelangen immer wieder neue Stoffe in die Flüsse, die sich bei der Aufbereitung von Trinkwasser als schwer entfernbar erweisen.
Nationale und internationale Zusammenarbeit
Während sich die RIWA zunächst auf umfangreiche Mess- und Analysearbeiten konzentrierte, entwickelte sie sich schnell zu einer effektiven Interessenvertretung der Flusswasserunternehmen, sowohl national als auch international. Das war schon immer die Stärke des Verbandes: die Verknüpfung von soliden Messdaten mit Forschung und Bewusstsein. Von den Phenolen und Pestiziden der fünfziger und sechziger Jahre bis zu den Arzneimittelrückständen und persistenten, mobilen und toxischen Substanzen (PMT-Stoffe) und schädlichen PFAS heute. Wie die Eröffnungssitzung zeigt, bestand der erste Ansatz darin, die niederländische Regierung bei der Einnahme einer Position in internationalen Diskussionen zu beraten. Inzwischen ist RIWA selbst ein aktiver Teilnehmer in den verschiedenen beratenden Foren der internationalen Flusskommissionen geworden. Im Laufe der Zeit ist die Partnerschaft von vier niederländischen Trinkwasserunternehmen auf sechs Unternehmen entlang der Maas und der Schelde, rund 120 entlang des Rheins und rund 170 in ganz Europa angewachsen.
Beginnend an der Quelle
RIWA konzentriert sich stark auf die Bekämpfung von Verunreinigungen an der Quelle, indem sie diese identifiziert und durch Kontakt mit Behörden und Herstellern diese Einleitungen saniert. Durch den Zugang zu und die Teilnahme an Genehmigungsanträge können Schadstoffeinleitungen reduziert und verhindert werden. Gemeinsam mit Flusswasserunternehmen in anderen europäischen Flussgebieten hat RIWA eine Strategie und Vision für die Aufbereitung von Trinkwasser aus Oberflächenwasser nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit, Vorsorge und Prävention entwickelt: das European River Memorandum. Aus Flusswasser, das diese Anforderungen an die Wasserqualität erfüllt, können die Wasserwerke Maas und Rhein Trinkwasser auf nachhaltige Weise und mit natürlichen Reinigungsmethoden aufbereiten.
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