PFAS: Eine Herausforderung für Wasserunternehmen

PFAS (Poly- und Perfluoralkylsubstanzen) stellen für Wasserunternehmen weltweit ein wachsendes Problem dar. Diese Stoffe sind für ihre wasser- und fettabweisenden Eigenschaften bekannt und werden in einer Vielzahl von Produkten verwendet, von Kochgeschirr bis zu wasserabweisender Kleidung. Doch ihre Langlebigkeit in der Umwelt und ihre potenziellen Gesundheitsrisiken machen sie zu einer Herausforderung für die Wasserqualität.  

Die britische Organisation CHEM Trust hat einen Artikel mit dem Titel The PFAS Challenge for Water Companies“ (Die PFAS-Herausforderung für Wasserversorger) veröffentlicht, in dem die Komplexität beschrieben wird, mit der Wasserversorger beim Umgang mit PFAS-Kontaminationen konfrontiert sind. Diese Stoffe werden in der Umwelt kaum abgebaut und können sich in Wasserquellen anreichern, was die Reinigung des Trinkwassers erschwert.

RIWA-Rijn setzt sich für den Schutz des Rheins als Trinkwasserquelle ein und ist sich der von PFAS ausgehenden Risiken bewusst. Durch genaue Überwachung und Analyse von Wasserqualitätsdaten behalten wir die Situation im Rhein weiterhin genau im Auge. Unsere Bemühungen konzentrieren sich auf die Identifizierung von PFAS-Hotspots und die Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungsmaßnahmen.

Die Eindämmung der PFAS-Verschmutzung erfordert gemeinsame Anstrengungen von Politik, Industrie und Wasserunternehmen. Es ist unerlässlich, die Vorschriften zu verschärfen und die Verursacher für die Sanierung zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig sollten die Wasserversorger mit den notwendigen Technologien und Ressourcen unterstützt werden, um diese Stoffe wirksam aus dem Trinkwasser zu entfernen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel von CHEM Trust für eine eingehende Analyse der Herausforderungen, die PFAS für Wasserunternehmen darstellen: The PFAS Challenge for Water Companies

Das Interview mit Harrie Timmer, leitender politischer Berater von VEWIN, dem Verband aller Trinkwasserunternehmen in den Niederlanden, bietet wertvolle Einblicke und Empfehlungen, die auch für unsere Bemühungen bei RIWA-Rijn zur Sicherung der Wasserqualität von Bedeutung sind.

CHEM Trust ist eine britische Non-Profit-Organisation, die sich für den Schutz von Mensch und Umwelt vor schädlichen Chemikalien einsetzt. Die Organisation setzt sich für die Verringerung der Belastung durch giftige Chemikalien ein, und zwar durch Forschung, politische Lobbyarbeit und Aufklärung der Öffentlichkeit. CHEM Trust setzt sich für eine strengere Regulierung und bessere Kontrolle der Verwendung gefährlicher Stoffe in Produkten und industriellen Verfahren ein.

Erhöhte Konzentrationen von Dimethenamid im Rhein bei Bad Godesberg

Am 23. Mai meldete das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) erhöhte Konzentrationen der Pflanzenschutzmittel Dimethenamid und Metolachlor im Rhein bei Bad Godesberg. Die erhöhten Werte werden seit dem 17. Mai 2024 bei Rheinkilometer 647,5 am linken Ufer festgestellt. Am rechten Ufer, bei Bad Honnef (Rheinkilometer 640), wurden zunächst keine Auffälligkeiten festgestellt.  

Die Beobachtungen wurden über das Internationale Warn- und Alarmsystem der IKSR als Informations- und Suchmeldungen weitergeleitet. Spuren beider Stoffe wurden auch in Worms (Rheinland-Pfalz) gefunden.

In einem früheren Bericht (Nummer 4) wurde berichtet, dass inzwischen an beiden Ufern bei Bad Honnef und Bad Godesberg deutlich erhöhte Konzentrationen gemessen wurden. Die Werte stiegen auf 0,43 μg/L für Dimethenamid und 0,14 μg/L für Metolachlor in Bad Godesberg sowie 0,22 μg/L für Dimethenamid und 0,11 μg/L für Metolachlor in Bad Honnef.

In seinem jüngsten Bericht berichtet das LANUV, dass die Verschmutzungswellen ungebremst in Kleve-Bimmen und Lobith angekommen sind, was darauf hindeutet, dass die Verschmutzung flussabwärts gewandert ist und nun auch diese Gebiete betrifft.

Diese erhöhten Konzentrationen von Dimethenamid und Metolachlor stellen eine besorgniserregende Entwicklung für die Wasserqualität des Rheins dar. RIWA-Rijn beobachtet diese Situation genau und arbeitet mit den zuständigen Behörden zusammen, um die Auswirkungen zu bewerten und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Wasserqualität zu ergreifen. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Quellen dieser Verunreinigung zu ermitteln und zu beseitigen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern und den Rhein als Quelle unseres Trinkwassers zu schützen.