RIWA-Rhein: Wasserqualität Rhein verbessert sich nicht
Der heute veröffentlichte Jahresbericht 2018 des RIWA-Rijns zeigt, dass es ein großes Niederschlagsdefizit bei gleichzeitig geringer abfluss aus dem Rhein gab. Die anhaltende Dürreperiode hat gezeigt, wie anfällig wir sind, mit einerseits die Versalzung aus der Nordsee und andererseits die geringen Einleitungen in den Fluss, die die Schadstoffkonzentrationen erhöhten. Der Bericht beschreibt die Auswirkungen der Dürre auf die Trinkwasserversorgung und wie die niederländischen Trinkwasserunternehmen, die ganz oder teilweise vom Rhein abhängig sind, damit umgegangen sind. Glücklicherweise lief es 2018 noch gut, aber die Frage, wie wir uns auf eine strukturelle Dürre vorbereiten können, wird immer dringlicher. Im Jahr 2018 richtete das Ministerie voor Infrastructuur en Waterstaat einen behördentliche Dürredialog ein, um Probleme mit der Menge und Qualität des Wassers beschleunigt und gezielt angehen zu können.
Wasserqualität Rhein im Detail
Der RIWA-Rijn Jahresbericht 2018 bildet die Wasserqualität im niederländischen Teil des Rheineinzugsgebietes detailliert ab. Sie enthält eine Übersicht über die im niederländischen Teil des Rheineinzugsgebietes gemessenen Stoffe. Die Konzentrationen von Industriechemikalien, Medikamenten, Pestiziden und deren Abbauprodukten wurden anhand der Zielwerte im European River Memorandum (ERM) bewertet. Auch in diesem Jahr haben wir Stoffe gefunden, deren Konzentrationen die Zielwerte überschritten haben.
Verbesserung der Wasserqualität des Rheins nach der WRRL nicht erreicht
In diesem Jahr führt die Europäische Kommission einen Fitness-Check für die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) durch. Die Richtlinie ist das umfassendste Instrument der Wasserpolitik der Europäischen Union. Der Fitness-Check bewertet, wie effektiv und effizient diese Gesetzgebung ist. Die WRRL schreibt vor, dass sich die Qualität des Oberflächenwassers verbessern muss, damit im Laufe der Zeit der Aufbereitungsaufwand für die Trinkwassergewinnung gesenkt werden kann. Wir untersuchten, ob sich die Einführung der WRRL auf den erforderlichen Aufbereitungsaufwand auswirkt und stellen einen Index vor, der die Entwicklung der Wasserqualität des Rheins unter diesem Gesichtspunkt beschreibt. Sie zeigen, dass das Ziel, den erforderte Aufbereitungsaufwand zu senken, seit der Einführung der WRRL im Jahr 2000 noch nicht erreicht wurde. Das bedeutet nicht, dass seit der Einführung der WRRL nichts zur Verbesserung der Wasserqualität des Rheins unternommen wurde. Vieles wurde bereits verbessert oder in Gang gesetzt, aber das hindert den Rhein nicht daran, immer noch nicht so sauber zu sein, wie wir es uns wünschen.
Vorausschauend
Die Dürre von 2018 und ihre Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben bei den Medien und der Politik große Beachtung gefunden. RIWA-Rhein weist seit Jahren auf die Folgen der Dürre für die Wasserqualität des Rheins und die steigenden Schadstoffkonzentrationen hin. Der RIWA-Rhein-Jahresbericht 2018 befasst sich mit Themen wie Dürre, Einnahmebefreiungen und Einleitungsgenehmigungen im politischen Kontext und gibt Empfehlungen für die Zukunft aus der Perspektive einer nachhaltigen Trinkwasseraufbereitung. Der Schutz von Oberflächenwasser, das für die Trinkwassergewinnung verwendet wird, erfordert Gesetze und Vorschriften, die sich an trinkwasserrelevanten Stoffen orientieren. Bei der europäischen Registrierung neuer Stoffe, REACH, sollten die Stoffeigenschaften wie Persistenz (schlechte Abbaubarkeit) und Mobilität (hohe Wasserlöslichkeit), die die Entfernung von Stoffen bei der Trinkwassergewinnung erschweren, stärker berücksichtigt werden.
Der neue RIWA-Rhein Jahresbericht 2018 kann hier heruntergeladen werden.