Jahresbericht 2022 – Der Rhein
Der vorliegende RIWA-Rijn-Jahresbericht beschreibt die Wasserqualität im niederländischen Teil des Rheineinzugsgebiets im Jahr 2022 am Grenzübergang bei Lobith und an den Wasserentnahmestellen bei Nieuwegein, Nieuwersluis und Andijk. Wir vergleichen die Messwerte mit den Zielwerten im European River Memorandum (ERM) und schenken insbesondere den Stoffen Aufmerksamkeit, die diese Zielwerte überschreiten. Darüber hinaus berichten wir anhand des Aufbereitungsaufgabe-Index über die Entwicklung des erforderlichen Aufbereitungsumfangs für die Trinkwasserproduktion (WRRL Art. 7.3) an diesen Standorten. Bei Lobith bewerten wir auch die Eintragsreduzierungen, die die Rheinministerkonferenz im Jahr 2020 für den Arbeitsplan 2040 der IKSR zum Ziel gesetzt hat.
Download
Dieses Jahr befassen wir uns mit dem steigenden Trinkwasserbedarf in den Niederlanden infolge des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums. Die niederländische Regierung plant, 900.000 neue Wohnungen bauen zu lassen, die alle rechtzeitig mit gutem Trinkwasser versorgt werden müssen. Die Mitglieder von RIWA-Rijn erkunden neue Trinkwasserquellen, um die gestiegene Nachfrage nach Wasser abdecken zu können. Viele der ins Auge gefassten Standorte liegen im Rheineinzugsgebiet. Damit wird der Rhein für die niederländische Trinkwasserversorgung in Zukunft noch wichtiger werden als er es ohnehin schon war.
Ferner legen wir im vorliegenden Jahresbericht besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Lithiumkonzentration in Zusammenhang mit den Plänen zur Lithiumgewinnung und -verarbeitung im Rheineinzugsgebiet. Wir erteilen auch eine Übersicht über unsere Aktivitäten rund um das Thema Kontrastmittel und die Maßnahmen, die diesbezüglich in niederländischen Krankenhäusern ergriffen werden. Des Weiteren beschreiben wir die Rechtswirkung von Artikel 7.3 der Wasserrahmenrichtlinie anhand einer an den Europäischen Gerichtshof gerichteten aktuellen Empfehlung. Abschließend blicken wir auch auf die letzte UN-Wasserkonferenz in New York zurück.